KLARTEXT

Standpunkt beziehen. Kante zeigen. Impulse geben.
Diese Rubrik ist eine persönliche Standortbestimmung zu ausgewählten Themen im Umfeld unserer Kunden oder Zielmärkte. Weil es gut ist zu wissen, wofür der Autor steht. – In diesem Monat, KLARTEXT von Elmar Frey.

KLARTEXT im Februar

24.02.2011 Elmar Frey

Initiative Elterngarten
Gezielte Förderung ist gefragt.
Und zwar möglichst früh.
Vor allem im Alter.

Nachdem Deutschland endlich die Kinderbetreuung als Thema entdeckt hat, ringt unsere Gesellschaft eifrig um Konzepte zur bestmöglichen Frühförderung unserer Kinder. Und bei unseren Eltern? – Da hat die Politik gerade mal den wachsenden Pflegenotstand in den Familien diagnostiziert!

Dabei ergeben sich unzählige Analogien für die Elternbetreuung, einfach indem wir die Prinzipien frühkindlicher Förderung auf die Gruppe der Eltern übertragen.

Die “Initiative Elterngarten” kann dazu beitragen, die Selbstbestimmtheit der Mehr-Generationen-Familie in einem möglichst langen Zeitfenster aufrecht zu erhalten. Es geht um die Einlösung des Generationenvertrages in Familien, die sich am besten an ihrer Lebensphase charakterisieren lassen: Die Kinder sind dem Kindergarten, der Schule entwachsen, Vater und Mutter stehen in der Mitte Ihres Lebens, die persönlichen Ziele wieder mehr im Fokus. Sie sind berufstätig, im städtischen Raum meist als Doppelverdiener. Da wird die Familie (schleichend oder plötzlich!) mit der Situation konfrontiert, den Vater, die Schwiegermutter nicht mehr guten Gewissens den ganzen Tag alleine lassen zu wollen. In dieser Situation stehen Jung und Alt vor der Frage, wie das Familienleben neu zu organisieren ist, möglichst ohne einschneidende Veränderungen der Lebensumstände: Der Status Quo der Jungen, die Selbstständigkeit der Alten.

Was hilft, ist ein neues Denken im Betreuungsangebot für Eltern, analog den fördernden Konzepten in der Betreuung von Kindern. Und da wir wissen, wie groß der Bedarf an Kindergärten ist, können wir abschätzen, wie groß ein “Markt” für Elterngärten sein könnte. Denn: Nicht alle Menschen haben Kinder. Aber alle haben Eltern.

Ein Elterngarten funktioniert im Ansatz wie ein guter Kindergarten: Fachkundige gemeinschaftliche Betreuung außer Haus; verbindliche Bring- und Holzeiten, verlässlich geregelter Tagesablauf; programmatische Ausprägung in durchaus unterschiedlichen Betreuungskonzepten (Montessori, Waldorf,...); spielerische Förderung von besonderen Fähigkeiten (musisch, sprachlich, körperlich, sozial,...); ggf. mit spezieller Betreuung für bestimmte Anforderungen (z.B. Integrationsgruppen); in privater, kirchlicher und/oder städtischer Trägerschaft. Ziel des Elterngartens ist die an der Lebensphase und deren besonderen Bedürfnisse ausgerichtete Betreuung und Förderung. Es geht also ausdrücklich nicht um Pflege, sondern um die Erkenntnis, dass wir genau diese Pflege bestmöglich verhindern, indem sich Familien frühzeitig mit dem Altern und seinen Begleiterscheinungen auseinandersetzen, selbstbestimmt und generationenübergreifend.

Vorbilder gesucht!

Viele Gespräche deuten darauf hin, dass wir mit dem Konzept Elterngarten Neuland betreten. Und falls nicht, um so besser: Wir wissen, wohin wir wollen, auch wenn andere schon dort sind. Bitte lassen Sie uns wissen, von wem wir lernen können... Wir freuen uns über jeden hilfreichen Kontakt. Und wenn Sie möglicherweise in Ihrer Gemeinde / Ihrer Einrichtung / Ihren Räumlichkeiten die Voraussetzungen haben, um einen Elterngarten zu betreiben bzw. in ein bestehendes Umfeld zu integrieren, freuen wir uns auf das erste Pilotprojekt.

Weitere Infos:
FREYLANCE www.elterngarten.net
Danke für Ihr Feedback zum Thema!
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